Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen eine Zeit des Zusammenseins, des Feierns und der Besinnung. Was den Schulalltag anbelangt, so stehen LehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen zu dieser Zeit oft vor besonderen Herausforderungen. Für viele Familien kann die festliche Jahreszeit Stress und Einsamkeit bedeuten oder sogar traumatische Erinnerungen hervorrufen. Die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage in unserem Bezirk wirkt sich belastend auf die Existenz vieler Familien aus, sie kämpfen mit Ungewissheit, Wut, Frust, etc. Die Schule ist ein Teil der Lebenswelt unserer SchülerInnen und Ihrer Familien. Es braucht Feinfühligkeit, jedes System individuell in ihren Themen anzunehmen und zu begleiten, wodurch sich auch wieder neue Chancen ergeben.
In diesem Beitrag möchte ich darauf eingehen, wie wir in der Schule dieser Zeit besonders einfühlsam und achtsam entgegentreten und wie wir selbst mit den Belastungen dieser schönen Jahreszeit umgehen können.
Weihnachten: Eine Zeit der besonderen Herausforderungen
Viele SchülerInnen erleben während der Weihnachtszeit erhöhte Belastungen. Sie haben die ersten Schularbeiten und Tests hinter sich gebracht, der Elternsprechtag hat stattgefunden und wurde dabei vielleicht auch über die ein oder andere Frühwarnung gesprochen… Wenn sich neben dem schulischen Stress auch noch die Beziehungen in der Familie schwierig gestalten, sind alle Familienmitglieder in dieser Zeit einer verstärkten emotionalen Belastung ausgesetzt.
Bei von Armut betroffenen Familien können die Feiertage ein Gefühl der Entfremdung oder Scham verstärken. Trauer, Einsamkeit oder auch finanzielle Sorgen können während der Feiertage besonders stark sein.
Empathie und Achtsamkeit als WERKZEUGE der Unterstützung
Die Fähigkeit zur Empathie ist in dieser Zeit besonders gefragt. Es geht darum da zu sein, zuzuhören und zu verstehen, ohne sofort Lösungen finden zu müssen. In Gesprächen kann man den SchülerInnen und auch den Angehörigen helfen, ihre Gefühle auszudrücken und mit der Belastung besser umzugehen. Achtsamkeit als weiteres Werkzeug soll beim Stressabbau helfen und ein Bewusstsein für das Leben entwickeln. Es fördert die Widerstandsfähigkeit und kann uns bei den Herausforderungen, die das Leben für uns bereithält, enorm stärken.
Selbstfürsorge und Abgrenzung
Wenn die Weihnachtszeit Familiensysteme sehr fordert, wirkt sich dies in weiterer Folge auch auf den Schulalltag, die LehrerInnen und uns SchulsozialarbeiterInnen aus. Die hohen emotionalen Anforderungen an uns selber, Überstunden und das Bedürfnis, für andere da zu sein, können zu einem Gefühl der Überforderung führen. Um diese Zeit stabil und gesund durchzustehen ist Selbstfürsorge besonders wichtig. Man darf und soll sich Pausen gönnen, seine Freizeit mit positiven, unterstützenden Menschen verbringen und sich Zeit für persönliche Entwicklung nehmen.
Weihnachten als Chance für Veränderung und Reflexion
Die Jahreswende ist immer auch eine Zeit der Reflexion, in sich zu gehen. Sie kann für uns alle eine Gelegenheit sein, uns neue Ziele zu setzen und positive Veränderungen für das kommende Jahr anzustreben. Lasst uns gemeinsam diese Zeit nutzen, um unser eigenes Handeln zu reflektieren und neue Impulse für die Arbeit und unsere Leidenschaften zu definieren.
Wir alle an der Schule bemühen uns mit Empathie, Achtsamkeit und einem klaren Blick für die Bedürfnisse der SchülerInnen und ihrer Familien durch die festliche Zeit zu navigieren. Für ein gesundes Miteinander sind auch die eigene Selbstfürsorge und das Bewusstsein für die eigenen Grenzen wesentlich, um nicht selbst auszubrennen.
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